Eintöniger Garten, der arm an Biodiversität ist – Photo: Fritz Berger
Traditionelles Gartenbild
Durch Erziehung, Konditionierung und Sozialisation bekommen wir Vorstellungen und Glaubenssätze mit, die in unserem Unterbewusstsein gespeichert sind. Sie leiten uns in unserem Alltag an, so auch bei der Gartengestaltung und beim Gärtnern.
So nehmen wir mit der Werbung Garten-Idealbilder auf: in erwärmten Treibhäusern hochgezüchtete Blumen, Millimeter genau geschnittene Hecken, englischen Rasen sowie Beete in Reih und Glied.
Zudem glauben wir den Personen, welche Gartenarbeit als «Krampf», Unkräuter als Plage und Schädlinge als Pest sehen.
Vielfältiger, farbiger und mutiger Garten, der reich an Biodiversität ist – Bild: Fritz Berger
Zukunftsweisendes Gartenbild
Ein Blick in die von unseren progressiven Gärtner*innen geschaffenen naturnahen Gärten offenbart, dass eine bunte Blumenwiese, Totholz-Asthaufen, offene Bodenflächen und Wildstrauchhecken ästhetisch sind. Sogenannte Unkräuter wie die Brennessel, die strahlenlose Kamille, das Ackervergissmeinnicht, die wilde Malve, die Acker-Kratz Distel sind nicht nur schön, sondern auch wertvoll für Mensch und Tier.
Schädlinge richten nicht nur Schaden an, sondern haben alle eine wichtige Aufgabe im gesamten Ökosystem. Insekten dienen Vögeln, Fröschen und Fledermäusen als Nahrung. 85% der menschlichen Nutzpflanzen hängen zum Beispiel von der Bestäubung durch (Wild)-Bienen ab. Unsere Naturgärten locken nicht nur Schmetterlinge, sondern auch die direkt für unsere Nahrung wichtigen Wildbienen an.
Schliesslich kann das Arbeiten im naturnahen Garten eine grosse Freude sein, die einen erdet, Erholung bringt und zudem lehrreich ist.